Edelsteine: Kunzit

Herkunft des Namens

Der Kunzit erhielt seinen Namen nach seinem Entdecker, George Frederick Kunz, ein berühmter Schweizer Gemologe, Mitarbeiter von Tiffany. Er entdeckte ihn erstmals im Jahre 1902 in Kalifornien.

Vorkommen

Der Kunzit ist ein Silikat-Mineral, er gehört zu der Gruppe der Pyroxene. Als Spodumen-Varietät gehört Kunzit zur Mineralklasse der Ketten-Silikate. Der Kunzit wurde im Jahre 1902 im Pala Bezirk von San Diego County in Kalifornien entdeckt. Heute kommen die prismenförmigen Kunzit-Kristalle mit den typischen vertikalen Streifen hauptsächlich in Afghanistan, Madagaskar, Brasilien und den USA vor.
Hauptlieferant von Kunziten in guter Qualität ist die USA, wo sie in Pegmatitgesteinen zusammen mit Mineralen der Turmalin-Gruppe geschürft werden. Die äußerlich oft stark zerfressenen Kristalle oder Teilstücke können Gewichte von mehreren Kilogramm erreichen.
Der Kunzit ist das jüngste Mitglied der Edelsteinfamilie der Spodumene. Er ist erst zwar erst seit knapp mehr als einhundert Jahren bekannt und gehört somit zu den jungen Edelsteinen, wird aber immer häufiger als attraktiven Blickfang in Schmuckstücken verarbeitet.
Kunzite erfolgreich zu fassen und zu Schmuck zu verarbeiten ist sehr kompliziert und gehört zu den höchsten Kunstfertigkeiten, die ein Goldschmied oder ein Juwelier besitzen kann. Der Kunzit ist vollkommen spaltbar. Er zerspringt sehr leicht, wenn man versucht, Teile von ihm abzuschneiden, ihn zu polieren oder zu schleifen. Aber gerade weil der Kunzit so schwer zu verarbeiten ist, haben in der Vergangenheit viele berühmte Goldschmiede die Herausforderung angenommen, aus ihm geschliffene Kunstwerke zu erschaffen. Eines der berühmtesten facettierten Kunzitexemplare aus Brasilien ist in einer Herzform geschliffen, wiegt 800 Karat (160 Gramm) und wird in der Smithsonian Institution in Washington aufbewahrt. Dieser Stein ist absolut perfekt und weist keinerlei Einschlüsse auf.

Beschreibung

Kunzite sind klare durchsichtige Steine. Die Farbe variiert von beinahe völliger Farblosigkeit bis hin zum Dunkelviolett, eine rosarote oder fliederfarbene Färbung entsteht durch Spuren von Mangan. Er wirkt meist in sanften, zärtlichen Farbnuancen, feminin und verführerisch. Da die Farbe allerdings im direkten Sonnenlicht schnell verblassen kann, sollte Schmuck mit Kunzit zum Beispiel nie beim Sonnenbaden oder am Strand getragen werden. Zudem sind Kunzite sehr wärme- und lichtempfindlich. In der Literatur taucht immer wieder auf, dass ein Kunzit im Sonnenlicht mit Energie aufgeladen werden kann, hier verblasst aber die Farbe sehr schnell.
Die schönsten und begehrtesten Kunzite sind von tiefer rosa Farbe mit einem leichten Stich ins Bläuliche. Die meisten Kunzite sind von recht heller Farbe, selten werden farbintensive gefunden. Je stärker seine Farbe ist, desto wertvoller ist ein Kunzit.
Der Kunzit hat starken Pleochroismus, das heißt, die Farben wechseln mit den verschiedenen Blickrichtungen. Je nach dem aus welcher Richtung man einen Kunzit betrachtet, zeigt er sich violett, rosa oder farblos. Einige Kunzite aus Afghanistan sind auch kräftig violett, hell violett und hell grün, je nach Blickrichtung. Ist ein Stein perfekt geschliffen, so ist seine schönste Farbe mit Blick von oben her zu erkennen.
Typisch für den geschliffenen Kunzit ist sein strahlender Glanz. Deshalb lässt er sich in Schmuckstücken so gut mit Diamanten kombinieren und wird vor allem in der USA hoch geschätzt, wo der Kunzit viel bekannter ist als in Europa.

Volksglaube

Der Name Pyroxen für den Kunzit stammt aus dem Griechischen, was soviel bedeutet wie "feuerabweisend". Die alten Griechen schlossen , aufgrund seiner hohen Hitzebeständigkeit und Stabilität, dass der Kunzit ein Kristall ist, welcher den Himmel mit der Erde verbinde. Im alten Griechenland wurden Kunzitkristalle nicht nur als Blitzableiter göttlicher Energien eingesetzt, sondern die Griechen glaubten, dass im Kunzit alle Mächte des Himmels und der Erde vereint wurden. Besonders der rosa Kunzit sollte für seinen Träger eine sprudelnde Quelle wahrer Liebe sein.

Heilwirkung / Wirkung

Psychische Wirkung

Schülern und Studenten soll der Kunzit die stressbedingte Prüfungsangst nehmen. Durch die Hilfe des Kunzit können wir uns von Ängsten und Sorgen befreien, innere Ruhe, Liebe und mehr Lebensqualität erhalten. Der Kunzit soll entspannend wirken, das innere Wissen fördern, uns helfen, aufgeschlossen, stark, liebvoll und Energie sprühend zu werden. Er soll uns Hingabe und Demut sowie die Bereitschaft zum Dienen lehren. Er wirke stimmungsaufhellend, helfe bei Depressionen, aktiviere die geistigen Funktionen und erleuchte die Sinne.

Körperliche Wirkung

Der Kunzit stärke die Herzmuskulatur, wirke gegen Lungen-, Kreislauf- und stressbedingten Erkrankungen, löse Energieblockade und rege die Produktion von Hormonen an. Er soll Gelenkbeschwerden, Muskelverhärtung und Rückenschmerzen lindern, bei Nervenleiden und Sehnenscheidenentzündungen helfen, sowie stark schmerzlindernd wirken vor allem bei Ischias und Zahnschmerzen. Der violette Kunzit wirke harmonisierend auf die Funktion der Schilddrüse und rege den Hormonhaushalt an. Er wirke sich positiv auf die Blutbildung aus, entlaste auch Herz und Niere von hohem Blutdruck. Der rosa Kunzit sei ein Hüter des Herzens. Er schütze vor Verkrampfungen, Gefässverengungen und Herzinfarkt.

Marktpreise

Der durchschnittliche Marktwert, also die Preise die beim Handel, Juwelieren usw. erzielt wurden werden erfasst und daraus Durchschnittspreise errechnet.
Diese sind abhängig von der Farbe, je kräftiger die Farbe, desto teurer der Stein.

Farbe Marktpreis pro ct
Leichtes lila: $49.-
Sehr leichtes lila: $39.-
Gelb: $33.-
Helles Grün: $44
Farblos / Weiss: $25.-


Technische Daten
Edelstein-Gruppe: Pyroxengruppe
Chemismus: LiAlSi2O6
Mohshärte: 6,5 bis 7
Dichte: 3,1 - 3,2
Lichtbrechung: 1,660 - 1,676
Glanz: Glasglanz bis matt
Transparenz: Durchsichtig bis durchscheinend
Bruch: Uneben bis muschelig, splittrig
Spaltbarkeit: Vollkommen
Kristallsystem: Trigonal

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